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Die GPA 23.1 im Berliner Medizinhistorischen Museum

Zusammen mit ihren Dozentinnen Denise Schönberg und Ellen Drescher besuchte die Klasse GPA 23.1 Ende November im schönsten Schneegestöber das Medizinhistorische Museum der Charité. Bei einer zweistündigen Führung durch das Museum und über das Charité-Gelände tauchten die Schülerinnen und Schüler tief ein in die Medizingeschichte und erlebten viele Aha-Erlebnisse.

Zum Beispiel erfuhren sie, was eine Eiserne Lunge ist. Das ist im Wesentlichen eine druckdichte Kammer, in die der Patient gelegt wird, wobei nur der Kopf aus der Kammer herausragt. Die Kammer erzeugt dann durch Druckveränderungen eine künstliche Atmung. Dieser Apparat wurde besonders in den 1950er- und 1960er-Jahren verwendet, als Polio-Epidemien zu einer steigenden Zahl von Menschen mit Atemlähmung führte, in dieser wurde die erste Antidekubitusmatratze erfunden.
Eine der bekanntesten Patientinnen war Martha Mason,  die seit ihrem 11. Lebensjahr bis zu ihrem Tod im Alter von 72 Jahren (2009); sie absolvierte ein 1er Abitur, wurde Lehrerin und unterrichtete aus ihrer Eisernen Lunge heraus.

Und sie begaben sich auf den Spuren von: Rahel Hirsch war eine deutsche jüdische Ärztin und Pionierin auf dem Gebiet der Frauenmedizin und -gesundheit. Sie war die erste Frau, die in Deutschland im Fachgebiet der Medizin promovierte. Sie erwarb ihren Doktortitel im Jahr 1899 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.

Vorbei am ehemaligen „Pocken-Haus", das einst zur Behandlung und Isolation von Pocken-Erkrankten Menschen außerhalb der Berliner Stadtmauer gebaut wurde und die Geburtsstätte vieler Dinge war, die für uns heute selbstverständlich sind wie die Antibabypille oder der Schwangerschaftstest:

Selmar Aschheim und Bernhard Zondek haben den ersten Schwangerschaftstest im Jahr 1927 entwickelt. Ihr Test basierte auf der Entdeckung, dass der Urin von schwangeren Frauen eine bestimmte Substanz enthält, die als humanes Choriongonadotropin (hCG) bekannt ist.

Die Entwicklung der Antibabypille in der Charité in Berlin, Deutschland, war eine internationale Anstrengung, bei der der amerikanische Wissenschaftler Gregory Pincus, der amerikanische Gynäkologe John Rock und die deutsche Wissenschaftlerin Carl Djerassi eine entscheidende Rolle spielten. Die Antibabypille wurde 1961 unter dem Namen „Anovlar" auf den Markt gebracht und wurde zunächst an die Männer verabreicht. Diese hatten zu starke Nebenwirkungen, so dass dann Frauen die Antibabypille erhielten.

Wir haben sehr viel gelernt, es war toll!

 

        

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